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- The Joker - Fragen an Radio Eriwan
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- Zusammengestellt von Björn Petersen und Tobias Tödter
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist es möglich, den Text jetzt schon am Stück
- durchzulesen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Nein. Überlassen Sie die Ausstrahlung der
- Sendungen den Genossen. Sollten Sie es dennoch
- wagen, bedenken Sie, daß ihre Wohnung
- observiert wird."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Meine Tochter ist schön, aber dumm. Trotzdem wurde sie
- von ihren Projektleiter zur 'verdienten Arbeiterin'
- vorgeschlagen. Muß ich dagegen etwas tun?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Nein. Überlassen Sie das getrost der Frau des
- Projektleiters."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "In Moskau übernachtete ich in einem kleinen Hotel.
- Gleich beim Betreten des Zimmers trat ich auf eine Wanze.
- In der Nacht waren es dann hundert oder mehr. Ist das mit
- dem Fortschritt zu vereinbaren?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prizip nein. Aber Sie sollten auch etwas mehr
- Verständnis für die Wanzen aufbringen, die in der Nacht
- die von ihnen gemordete Verwandte zu Grabe trugen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß sich in der Sowjetunion Stereoanlagen
- erübrigen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Man hört sowieso von allen Seiten das
- gleiche."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Glauben in der Sowjetunion noch viele Erwachsene an den
- Weihnachtsmann?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein, in der Politik ja."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich bin Krankenschwester und habe sieben Kinder. Nun
- soll ich in die Röntgenstation versetzt werden. Stimmt
- es, daß Röntgenstrahlen unfruchtbar machen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prizip ja. Aber verlassen Sie sich nicht darauf!"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Gibt es in der Sowjetunion eine Postüberwachung?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein. Briefe mit anti-sowjetischen Inhalt
- werden jedoch nicht befördert."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß in unserem größten Industrieunternehmen
- am Ort Vetternwirtschaft herrscht?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein. Die drei leitenden Männer sind nicht
- Vettern, sondern Brüder."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Gibt es in der Sowjetunion Pressezensur?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein. Es ist uns aber nicht möglich, auf
- diese Frage näher einzugehen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann man in der Sowejunion sein Leben in vollen Zügen
- genießen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber es kommt auf die Bahnstrecke an."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "In unserer Fabrik wurden drei Arbeiter verhaftet. Einer,
- weil er zehn Minuten zu früh kam - klarer Fall:
- Spionageverdacht. Einer, weil er zehn Minuten später
- kam - auch klar: Sabotage. Warum aber wurde der dritte
- verhaftet? Er war pünktlich gekommen."
- Radio Eriwan antwortet:
- "Auch dieser Fall erscheint uns klar. Die Pünktlichkeit
- beweist, daß er eine westliche Uhr hatte."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Mein Mann ist ständig auf der Suche nach neuen
- Stellungen. Was soll ich nur machen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Sie müssen ihm klarmachen, daß er sich lieber Arbeit
- suchen soll."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist es wahr, daß in der UdSSR eine Schnecke schneller
- vorwärts kommt als ein Pferd?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Denn ein Pferd beherrscht nicht die
- Kunst des Kriechens."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich finde es unmöglich, daß in einem so fortschritt-
- lichen Land wie der UdSSR die Scheidung von Eheleuten
- noch so schwer gemacht wird. Wie ist ihre Meinung?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Wir haben eine so reaktionäre Institution wie die
- Scheidung nicht mehr nötig. Wenn eine Frau ihres Mannes
- überdrüssig geworden ist, braucht sie nur dafür zu
- sorgen, daß seine politische Einstellung dem KGB
- bekannt wird."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Trifft es zu, daß man sich auf einer Toilette eine
- galante Krankheit holen kann?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber warum so umständlich?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Meine Frau steht unmittelbar vor der Niederkunft. Unsere
- Planwirtschaft liefert aber erst Windeln in neun Monaten.
- Was sollen wir machen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Schnell ein neues Kind."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich las in der Prawda, daß ein gewisser Iwan Gustinow zu
- fünf Jahren Arbeitslager verurteilt wurde, weil er einen
- Sowjetmarschall einen Idioten genannt hatte. Ist die
- Strafe nicht etwas sehr hoch ausgefallen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Nein. Wegen der Beleidigung erhielt er nur sechs Monate,
- die restliche Strafe erhielt er wegen Verrats eines
- militärischen Geheimnisses."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß der Mann im Mond mit den Amerikanern
- sympathisiert?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber die Stärke des Sozialismus liegt
- sowieso hinterm Mond."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann man die Romane von Alexander Solschenizyn lesen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, doch muß man Englisch oder Deutsch
- verstehen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist es richtig, daß Sozialismus das goldene Zeitalter
- bedeutet?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber es ist eben nicht alles Gold, was
- glänzt."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann ein Sowjetbürger jederzeit frei seine Meinung
- äußern?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, sofern er sich ins Ausland begibt."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Wäre es nicht am einfachsten, wenn man alle Gegner
- unseres Arbeiter- und Bauernstaates ins Gefängnis
- stecken würde?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber wer soll dann die Arbeit auf den
- Feldern und in den Fabriken verrichten?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Früher hatten wir den ausbeuterischen Zarismus, dann
- hatten wir den lebensgefährlichen Stalinismus und was
- haben wir jetzt?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Schauen Sie doch auf den Kalender - Montag!"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Gibt es eine marxistisch-leninistische Definition für
- das Auto?
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Das Auto ist ein Fahrzeug auf vier
- Rädern, in dem das werktätige Volk in Gestalt seiner
- frei gewählten Vertreter fährt."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Gibt es eine marxistisch-leninistische Definition für
- den Panzerwagen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Der Panzerwagen ist eine Karosse für
- touristische Ausflüge in freundlich gesinnte Länder.
- Er kann auch Salut schießen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß der Bedarf an Fahrrädern ab 1995 voll
- gedeckt werden wird?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Bis dahin wird ein neues Gesetz jeden
- Bedarf, der über die Herstellungskapazität hinausgeht,
- unter Strafe stellen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß die Lebensbedingungen in unseren
- Umerziehungslagern ausgezeichnet sind?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Einer unserer Kollegen, der das nicht glauben wollte,
- bekam prompt die Gelegenheit dazu, die Verhältnisse an
- Ort und Stelle kennenzulernen. Es gefällt ihm offen-
- sichtlich so gut, daß er noch nicht wieder bei uns am
- Sender Eriwan eingetroffen ist."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Wie verhält sich die Sowjetregierung in einer völlig
- hoffnungslosen Situation?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Wir geben keine Auskünfte über Probleme unserer
- Landwirtschaft."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Worin besteht der Unterschied zwischen einen
- amerikanischen und einem sowjetischen Märchen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Das amerikanische Märchen beginnt mit:
- 'Es war einmal...', das sowjetische mit:
- 'Einmal wird es soweit sein...'."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Wissen Sie, wann es die erste Wahl nach sowjetischen
- Muster gab?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Das war im Paradies, als Adam seine Frau wählte."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Sind die segensreichen Auswirkungen des Sozialismus
- in der ganzen Welt bekannt?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, aber gerade das ist sein größtes
- Handikap."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann die Partei auch einmal irren?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber praktisch irrt die Partei nie."
- Zusatzfrage:
- "Woher wissen Sie das so genau?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Wir haben die Partei gefragt."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Was würde passieren, wenn einem unserer führenden
- Genossen ein westliches Herz eingepflanzt würde?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nichts. Bei unseren führenden Genossen
- spielt das Herz keine Rolle."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Darf man über Genosse Kossygin Witze erzählen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Sicherheitshalber sagen Sie aber statt
- Kossygin besser Nixon, Mao oder Tito."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Darf der liebe Gott Parteimitglied werden?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber zuerst müßte er aus der
- Kirche austreten."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Wir haben uns beim Mittagessen gestritten, wer der beste
- Mann in der sowjetischen Führungsspitze ist. Ich sagte
- Breschnew. Habe ich recht?"
- [...]
- "Sender Eriwan bittet um Entschuldigung für den
- plötzlichen Stromausfall."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Trifft es zu, daß beim Besuch des Ministerpräsidenten
- der UdSSR in Rom zwischen ihm und dem Papst ein
- Konkordat ausgehandelt wurde?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, es wird jedoch noch über den ersten Satz
- dieser Übereinkunft verhandelt. Der Papst besteht darauf,
- daß er lautet: 'Gott hat den Menschen erschaffen.' Der
- Ministerpräsident wünscht die Hinzufügung:
- 'unter Anleitung der Partei'."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Trifft es zu, daß die Hälfte der Mitglieder des
- Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Idioten sind?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Unsinn. Die Hälfte der Mitglieder sind keine Idioten."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist es war, daß man die Partei kritisieren darf?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, aber es lebt sich in den eigenen vier
- Wänden angenehmer."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Muß ein hunterprozentiger Kommunist nicht auch ein
- hundertprozentig guter Mensch sein?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber haben Sie schon einmal einen
- hundertprozentigen Kommunisten getroffen?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann eine Frau gleichzeitig zwei Männer lieben?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber praktischer als gleichzeitig ist
- hintereinander."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Der Führer einer Frauenbrigade in unserer Sowchose nützt
- seine Stellung aus, um sich die Frauen gefügig zu machen.
- Auch meine Frau ist dabei. Was soll ich machen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Versuchen Sie, möglichst schnell ebenfalls Brigadeführer
- zu werden."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "In unserem Frauenlager, in dem es keine Männer gibt,
- bekam kürzlich eine Genossin ein Kind. Wie konnte das
- geschehen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Die Genossin hatte sicher Beziehungen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Als ich nach Hause kam, lag meine Frau mit unserem
- örtlichen Parteisekretär im Bett. Ich tat so, als hätte
- ich nichts gesehen und bin leise wieder gegangen. War das
- richtig?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber hoffentlich haben Sie dafür die Frau
- des Parteisekretärs besucht. Sie könnten sonst Ärger
- bekommen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ein Genosse überraschte seine Frau mit einem fremden
- Mann im Bett. Trotzdem gab man IHM die Schuld an der
- Zerrüttung der Ehe. Ist das richtig?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Der Genosse ging zu früh von seiner
- Arbeit nach Hause."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann man auch die Liebe sozialistisch planen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber es wäre schade um die Liebe."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Mein Mann kommt jeden Abend betrunken nach Hause und
- schimpft auf unsere Regierung. Was soll ich tun?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Versuchen Sie ihn mit Marx zu schlagen."
- Zusatzfrage:
- "Mit welchem Band? Und wohin?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Sollte ein Mädchen, das nach den Prinzipien der
- sozialistischen Moral lebt, schon um acht Uhr ins Bett
- gehen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Denn um zehn sollte es zu Hause sein."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Früher gingen die stolzen Araber immer einige Schritte
- vor ihren Frauen. Doch seit dem Sechs-Tage-Krieg gegen
- Israel lassen sie ihren Frauen den Vortritt. Was hat
- diesen Sinneswandel verursacht?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Die vielen Tretminen, die noch immer auf den Straßen
- liegen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Warum pflegen wir die Freundschaft mit der DDR?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Diese Frage können wir Ihnen auch nicht beantworten."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist die außenpolitische Lage der Sowjetunion trotz
- Peking, Prag, Belgrad und Bukarest immer noch gut?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Sie ist sogar großartig, verglichen mit
- der Lage, wie wir sie vielleicht schon im nächsten Jahr
- haben werden."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Trifft es zu, daß der westliche Volkswagen nicht nur von
- Kapitalisten gefahren wird?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Er wird unseres Wissens überhaupt nicht von Kapitalisten
- gefahren."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich kann zu einer Tagung in den Westen fahren. Soll ich
- die Reise unternehmen, obwohl ich die hohen Fahrtkosten
- selbst tragen muß?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Sie brauchen ja keine Rückfahrkarte zu
- kaufen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Sind uns die USA tatsächlich technisch, wirtschaftlich
- und militärisch unterlegen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber es ist schwer, ihnen dies klar zu
- machen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich habe gehört, daß in der DDR eine Fabrik ein
- Transparent entfernen mußte, auf den die Worte standen:
- 'Wir arbeiten lieber für zehn Russen als für einen
- Amerikaner.' Wie ist das zu erklären?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Wir sind dieser rätselhaften Sache nachgegangen. Die
- Erklärung ist sehr einfach. Es handelte sich um eine
- Sargfabrik."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Sollte man nicht die ganze Spionage abschaffen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber was sollten wir dann mit den ganzen
- Arbeitslosen machen?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß wir mit den Kapitalisten
- Geschäfte machen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Selbstverständlich. Mit wem sollten wir sie denn
- sonst machen?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Können Sie mir den Unterschied zwischen einem Optimisten
- und einem Pessimisten erklären?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Ein Optimist lernt Amerikanisch, ein
- Pessimist Chinesisch."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Können Sie mir sagen, warum Kanada an uns soviel
- Weizen liefert?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Daran ist die katastrophale Überproduktion unter
- dem Kapitalismus schuld."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Wäre es denkbar, daß die ungarische Regierung der
- Bevölkerung eine Reise in den Westen ermöglicht?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber dann wäre Ungarn keine
- VOLKSrepublik mehr."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Kann Rotchina sich an der Raumfahrt beteiligen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja, wenn 500 000 Rotchinesen auf die eine
- Seite der Wippe springen."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Trifft es zu, daß der Trabant in 'Lutherwagen'
- umgetauft werden soll?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein. Doch wird dies immer wieder
- vorgeschlagen, denn schon Luther sagte:
- 'Hier stehe ich, ich kann nicht anders.'"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Was werden unsere Astronauten, wenn sie auf dem Mond
- landen, zuerst sehen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Zwei Amerikaner."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist die Rückkehr vom Mond wirklich so schwierig?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip nein. Technisch ist das Problem gelöst,
- aber wie sollen wir unsere Kosmonauten zur Rückkehr
- zwingen?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ich habe eine ungeheure Superwaffe entwickelt, die alles
- in den Schatten stellt. Dabei ist ihr Prinzip ganz
- einfach. Ich habe alles beisammen und brauche nur noch
- drei Fahrradspeichen. Können Sie mir die beschaffen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Leider nein. Was sollen wir auch mit einer Superwaffe,
- die aus so seltenen Einzelteilen besteht?"
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß nicht die Amerikaner, sondern wir die
- ersten waren, die die Rückseite des Mondes sahen?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Diesen Triumph verdanken wir unseren
- Wirtschaftsplanern; sie befinden sich seit Jahren dort."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß die größten Erfindungen von Russen
- gemacht wurden?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Denn wir erfanden sogar die Erfinder."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Ist es wahr, daß der erste Sowjetmensch, der auf dem
- Mond landen wird, ein Fläschchen Parfum "Roter Oktober"
- mit sich führen wird?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber es steht noch nicht fest, ob man
- sich auf dem Mond vor Insekten schützen muß."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß sowjetische U-Boote den Weltrekord im
- Tauchen halten?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Seit 1957 tauchen zwei unserer U-Boote."
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- Frage an Radio Eriwan:
- "Stimmt es, daß Breschnew die Witze sammelt, die über
- ihn erzählt werden?"
- Radio Eriwan antwortet:
- "Im Prinzip ja. Aber er sammelt auch die Leute,
- die die Witze erzählen."
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